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Hegensdorf

Hegensdorf ist eines der ältesten Dörfer im Stadtgebiet Büren. Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahre 975. Damals hieß das Dorf noch Redenesthorpe. Das Kloster Corvey hatte hier Besitztümer.

Hegensdorf liegt an der Nahtstelle zwischen dem Sauerland und der Paderborner Hochfläche. Die Gemarkung ist fünfzehn Quadratkilometer groß und es gibt Höhenunterschiede zwischen 225 und 400 Metern über dem Meeresspiegel. Zwei dicke Kalkschichten im Untergrund lassen auf eine große Meeresüberlagerung im Zeitalter des Cenoman und Turon schließen. Versteinerte Ammoniten und Seeigel in Steinbrüchen und auf den Äckern sind stumme Zeitzeugen der hiesigen Erdgeschichte.

Pfarrkirche St. Vitus
Pfarrkirche St. Vitus

Die Kirche wird erstmals 1353 erwähnt. Der Name „St. Vitus“ lässt jedoch darauf schließen, dass sie schon wesentlich früher bestanden hat. Bei Renovierungsarbeiten im Jahre 1998 fand man in der Kirche Fundamente einer romanischen Urkirche, die vermutlich schon im Jahre 1000 bestanden hat.

Die Bewohner verehren seit über 750 Jahren ununterbrochen ein heiliges Kreuz. Der Legende sowie alten Aufzeichnungen nach wurde es durch viele Wunder und Gebetserhörungen berühmt.

Hegensdorf überlebte die Wirren des Mittelalters, während benachbarte Siedlungen wie Niederandepen und Scharboken wüst fielen. Das Dorf gehörte in den früheren Jahrhunderten zur Herrschaft Büren. Das benachbarte Keddinghausen war früher eine selbstständige Gemeinde und hat eine eigene geschichtliche Vergangenheit. Im Jahre 1939 wurde es ein Ortsteil von Hegensdorf.

Heiliges Kreuz
Hegensdorfer Kreuz

In den vergangenen 250 Jahren verdoppelte sich die Bevölkerung auf zurzeit 928 Einwohner. Arbeitsplätze gibt es im Bauhandwerk. Dazu zählen drei Bauunternehmen und drei Installationsbetriebe, ein Fliesenleger, ein Tischler- und ein Elektrobetrieb sowie eine Produktionsstätte für Werbedruckerzeugnisse. Außerdem gibt es eine Gaststätte, ein Geldinstitut und ein Kosmetikstudio. Ein Teil der Bewohner arbeitet außerhalb des Dorfes.

Etwa zehn landwirtschaftliche Betriebe, von denen etwa die Hälfte im Vollerwerb geführt wird, haben sich auf Rindvieh- und Schweinehaltung spezialisiert. Die meisten landwirtschaftlichen Betriebe haben die enge Dorflage verlassen und am Dorfrand oder in der Feldflur ihren neuen Standort gefunden.

Zwischen 1960 und 1990 gab es in der Hegensdorfer Gemarkung die Kaserne Stöckerbusch. Sie wurde auch „Kwartier Cortemark“ genannt. Seit 1993 befindet sich an diesem Standort die Justizvollzugsanstalt Stöckerbusch.

Weitere Arbeitsplätze gibt es in der Caritas-Behindertenwerkstatt, die 1990 auf dem Grundstück der ehemaligen Volksschule in Hegensdorf eingerichtet wurde. Hegensdorf hat seit 1975 einen zweigruppigen Kindergarten sowie ein hervorragend ausgestattetes Dorfzentrum mit Gemeindehalle, Sportplatz und Vereinsräumen. Für die zukünftige Entwicklung gibt es in ausreichendem Maße Baugrundstücke auf dem Hundsberg.

Vierzehn Vereine und Gruppierungen gestalten das gesellschaftliche und kulturelle Leben im Dorf.

Ackerflächen auf der Hochebene, grüne Talauen, ein Stausee und weitflächige Fichten-, Buchen- und Eichenwälder mit ihrer vielfältigen Flora und Fauna bestimmen den Charakter der Landschaft. Anzutreffen sind Rot-, Reh- und Schwarzwild. Am Aftefluss und am Stausee gibt es neuerdings zahlreiche Wasservögel.

Stausee
Stausee

Hegensdorf, im Juni 2009