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Antoniuslinde

Seit alters her steht im Kreuzungsbereich der Verlängerungen von Halith und Hauptstraße eine Linde, unter deren Schutz sich ein Bildstock befindet. Jahrhundertelang ging man am Markustag (25. April), später am darauffolgenden Sonntag, in einer Flurprozession zur Antoniuslinde und betete um das Gedeihen der Feldfrüchte. Bis in die 1970er Jahre fand diese Prozession hier regelmäßig statt. In den 1950er Jahren zerstörte ein Blitzschlag die alte Linde, woraufhin zwei neue Linden gepflanzt wurden.

Hier verliefen Jahrhunderte lang wichtige Handelswege wie z. B. die Heerstraße (heute Hirschweg). Diesen Weg nutzte vermutlich auch der damalige Raubritter Friedrich von Padberg, als er 1392 nach einem seiner Raubzüge im Okental festgenommen wurde.

Diese Höhenwege verloren nach dem Bau der Kreisstraße durch das Aftetal in den 1830er Jahren und den Separationen (Flurbereinigungen) in den 1850er Jahren immer mehr an Bedeutung und verschwanden teilweise oder gingen in das neue Feldwegenetz auf.

Im Kriegsjahr 1944 ereignete sich hier folgende Begebenheit: Der Landwirt J. Linnemann war hier mit einem Pferdegespann unterwegs, als er vor plötzlich herannahenden feindlichen Tieffliegern unter der Linde Schutz suchte. Als eine Bombe etwa 200 Meter westlich von der Linde einschlug, gingen seine Pferde durch. Pferde und Besitzer blieben jedoch unverletzt. Die Bombe hatte einen Krater von ca. sechs Metern Durchmesser und drei Metern Tiefe gerissen und dabei das Dach der hier in der Nähe stehenden Feldscheune vom Landwirt Lummer durch herausgeschleuderte Steine teilweise zerstört. Die Scheune brannte 1979 ab.

Der Platz wird heute von Familie Reymann gepflegt.